Mama zu allen Zeiten

Ich geniesse es sehr, arbeiten gehen zu können und in dieser Zeit mal nicht Mama sein zu müssen. Es gibt nicht die ideale Arbeitszeit für Mütter aber ich darf zu der bestmöglichsten Zeit arbeiten. Dank eines flexiblen Vertrages kann ich abends Tram fahren, wenn die Kinder im Bett sind und mein Mann zuhause ist. Ich gebe zu: Mittlerweile bin ich der Meinung, dass eine Mama nicht arbeiten gehen müsste, um voll ausgelastet zu sein. Aber sie wird für ihre Arbeit zuhause nun einmal nicht bezahlt, was ich nicht fair finde. Auch ihre Pensionskasse kann durch die Arbeit zuhause nicht gefüllt werden. Also bleibt einem als Mama oft nichts anderes übrig, als auch noch einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. Und dafür habe ich die für mich beste Möglichkeit gefunden. Meine Arbeit macht mir Spass und sie erdet mich ein Stück weit. Ich geniesse die Ruhe ohne Kindergeschrei und ohne viel Trubel in der Stadt. Im Spätdienst ist einfach weniger in der Stadt los. Das ist auch wieder so ein Paradoxon, wie ich es nenne. Ich denke manchmal, von der Auslastung als Mama her, müsste ich eigentlich nicht noch zusätzlich arbeiten gehen. Aber wer weiss: Müsste ich nicht zusätzlich arbeiten gehen, würde mir vielleicht doch die Decke zuhause irgendwann auf den Kopf fallen. Vielleicht würde ich mich mehr wie in einem Hamsterrad fühlen zwischen Kindern, Haushalt und wieder Kindern. Wenn ich alles zuhause vorbereite, um zur Arbeit zu gehen, denke ich oft: Was für ein Stress! Wenn ich aber dann auf der Arbeit bin, denke ich: Was habe ich für einen coolen Job! Dann bin ich froh, arbeiten gehen zu können. Als ich es kürzlich wieder genoss, kinderfrei auf der Arbeit zu sein, holte mich das Mama sein dann aber doch kurz wieder ein. Ich griff an einem Endaufenthalt nach meinem Schlüssel in der Hosentasche und fand darin auch einen Nuggi. Da musste ich schmunzeln. Einmal Mama - immer Mama!
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